03.05.2022 / Kronengecko
Der Kronengecko, eigentlich Neukaledonischer Kronengecko, ist ein Gecko aus der Familie der Doppelfingergeckos. Er wurde im Jahre 1866 erstmals von Guichenot beschrieben. Im Jahr 1994 wurde er wiederentdeckt durch Seipp & Klemmer; man hatte ihn zuvor für bereits ausgestorben gehalten. Im Jahr 2012 veröffentlichte Aaron Bauer eine Revision, sodass eine Umklassifizierung von Rhacodactylus (Lappenfinger) in Correlophus (Doppelfinger) erfolgte. Beheimatet ist der Kronengecko am südlichen Ende von Grande Terre, der Hauptinsel Neukaledoniens sowie auf der Île des Pins. Man findet den Kronengecko nur in diesem Gebiet; er ist also endemisch. Er lebt dort in Baumkronen und hat sich an diese Umgebung ideal angepasst. Er bewohnt Blätterdächer der Bäume in feucht-heißen, dicht bewachsenen Tieflandregenwäldern. Trotz Rückgang des natürlichen Lebensraums des Geckos unterliegt er keinem internationalen Schutzstatus.

Kronengeckos sind dämmerungs- und nachtaktiv und weniger scheu als Rhacodactylus-Arten. Mit der Dämmerung setzt seine aktive Phase ein, welche in den frühen Morgenstunden endet. Er ruht auf den Zweigen der Bäume oder in Astlöchern, welche ihm als Versteckmöglichkeit dienen. Die von ihm bewohnten Baumkronen meistert der Kronengecko spielend, da er ein hervorragender Kletterer ist. Seine Haftlamellen und Krallen in Verbindung mit seinem Schwanz ermöglichen es ihm, an den Bäumen mit Leichtigkeit heraufzuklettern. Sein Schwanz dient dabei als zusätzliches Greiforgan und zur Haltung des Gleichgewichts. Droht dem Kronengecko Gefahr, so ist er in der Lage seinen Schwanz abzuwerfen. Leider bildet sich dieser jedoch nicht nach, sodass ihm anschließend nur ein kurzer Stummel als Schwanz bleibt. Die Gesamtlänge des Kronengeckos liegt bei bis zu 22 cm; die Kopf-Rumpf-Länge beträgt ca. 10-12 cm bei einem durchschnittlichen Gewicht von 30-45 g. Die natürlichen Farbformen des Kronengeckos sind grau, braun, grün, blassgelb und rostrot als auch verschiedene Musterungen. Geographisch ist die Verbreitung der Farbformen nicht bestimmt, auch zeigen Tiere derselben Eiablage oft unterschiedliche Farben. Biologen und Forscher haben u.a. mit Sondergenehmigungen einige Tiere exportiert, bevor der Export wilder Kronengeckos strikt verboten wurde. Die zuvor exportierten Tiere wurden für Untersuchungen und zur Zucht genutzt.
Die vergleichsweise unkomplizierte Haltung des Kronengeckos trug auch dazu bei, dass er sich immer größerer Beliebtheit unter den Terrarien-Haltern erfreute und nunmehr erfolgreich in Terrarien gehalten und gezüchtet wird. Bei guter Haltung liegt die Lebenserwartung bei 20 bis 25 Jahren. Kronengeckos sind Einzelgänger und können auch einzeln im Terrarium gehalten werden. Sollte man jedoch die Anschaffung einer Gruppe planen, so empfiehlt es sich in jedem Fall niemals mehrere Männchen in einem Terrarium zu halten. Dies könnte rasch zu Revierkämpfen bis zum Tod des unterdrückten Tieres führen. Auch sollte der Kronengecko nicht mit anderen Arten vergesellschaftet werden. Wer Nachwuchs ausschließen möchte, hält sich am besten eine reine Gruppe aus Weibchen.
Der Kronengecko liebt es in der freien Natur, hoch hinaus in den Bäumen herumzuklettern. Das sollte man natürlich auch bei der Wahl des Terrariums berücksichtigen. Hier gilt also - je höher, desto besser. Ein Tier sollte mind. 50 x 50 x 80 cm, zwei Tiere mind. 50 x 50 x 120 zur Verfügung haben. Bei Gruppen aus Männchen und Weibchen 60 x 60 x 100, um den Weibchen ausreichend Platz und Verstecks- und Ausweichmöglichkeiten zu bieten. Das Klima des Terrariums muss subtropisch sein und viele Kletter- und Versteckmöglichkeiten bieten. Ungedüngte Erde oder Kokoshumus bilden einen perfekten Bodengrund. Die Luftfeuchtigkeit sollte tagsüber nicht unter 60 % und nachts nicht unter 80 % fallen. Durch regelmäßiges Sprühen oder eine entsprechende Anlage kann dies erreicht werden. Der Gecko nutzt diese Gelegenheit und leckt Wassertropfen von den Scheiben oder Pflanzen, um seinen Durst zu stillen. Die im Terrarium verwendeten Pflanzen sollten für das Tier nicht giftig sein. Hier bieten sich zum Beispiel Fikus-Arten und Efeututen an. Sinnvoll ist mitunter auch der Einsatz von Springschwänzen oder weißen Asseln; diese kümmern sich als »Hygiene-Polizei« um etwaige Kotreste und sogar Schimmel im Terrarium. Dennoch sollte das Substrat je nach Verschmutzungsgrad wöchentlich oder monatlich ausgetauscht werden und eine wöchentliche Terrarien-Reinigung vorgenommen werden. Die Temperatur des Terrariums sollte tagsüber bei 25-29°C liegen und nachts bei 22 - 25, im Winter sogar 18 - 20°C. Für die Beleuchtung des Terrariums des nachtaktiven Geckos ist eine Leuchtstoffröhre mit 6500K oder spezielle LED Lampen ausreichend. Die Lampen müssen jedoch außerhalb des Terrariums angebracht werden bzw. entsprechend geschützt werden.
Auf dem Speiseplan des Kronengeckos stehen Grillen, Heuschrecken und Heimchen sowie zermatschte Früchte. Es gibt dazu auch spezielle Fertigfuttermischungen für Kronengeckos. In regelmäßigen Abständen sollten auch lebende Insekten gefüttert werden. Die Geckos können diese schließlich im Terrarium selber jagen.
Kronengeckos gelten zwar als sanftmütige und friedliche Tiere, jedoch sollte man sich vor der Anschaffung darüber im Klaren sein, dass es vor allem Tiere zum beobachten sind und keineswegs Tiere zum Kuscheln und Streicheln. Sie sind daher eher nicht für kleine Kinder geeignet.