29.04.2022 / Corgi
Der Welsh Corgi Cardigan ist eine vom FCI anerkannte britische Hunderasse. Schon im 10. Jahrhundert kommt der Cardigan in Wales vor und soll dem walisischen Schäferhund entstammen. Im 12. Jahrhundert war er als Viehhund bekannt. Der Name Corgi bedeutet im Walisischen so viel wie »kleiner, niedriger Hund«; Cardigan weist auf die Grafschaft Cardiganshire, welcher er entstammt, hin. Neben der Nutzung als Hofhund wurde er hauptsächlich als Treib- und Hütehund der Viehherden, speziell Rindern und Ponys, eingesetzt. Im Jahre 1892 stellte man den Cardigan erstmalig in Wales aus. Wurden zuvor noch die Rassen Cardigan und Prembroke oftmals gekreuzt, so endete dies als man 1934 vom Kennel Club den Cardigan und den Pembroke als eigene Rasse anerkannte. Noch im Jahr 1925 hatte der Kennel Club die Rassen gemeinsam anerkannt.
Der Cardigan Welsh Corgi ist ein stämmiger, untersetzter Hund mit tiefer Brust und kurzen Beinen. Gemäß dem Rassestandard ist eine Schulterhöhe von 30 cm ideal. Das Fell ist kurz oder mittellang und trägt eine dichte Unterwolle. Das Fell kommt in jeder Farbe vor: rot, sable, rehfarben, schwarz mit Brand, weiß. Sein Nasenspiegel ist schwarz gefärbt. Die markanten, verhältnismäßig großen Ohren sind aufgerichtet. Cardigans bringen durchschnittlich ein Gewicht von 11-17 kg auf die Waage. Der Cardigan ist ein intelligenter und vor allem wachsamer Hund. Die Erziehung des Cardigans muss konsequent durchgeführt werden, jedoch nie mit Härte sondern stets liebevoll. Sonst kann er stur und eigensinnig reagieren. Geht man jedoch auf ihn ein und trainiert ihn, beherrscht er problemlos viele Kommandos und ist ein treuer, zuverlässiger Hund in jeder Situation. Zu seiner Bezugsperson entwickelt er meist eine tiefe Bindung und folgt dieser auch gern auf Schritt und Tritt.
Heute findet der Cardigan sowohl als auch der Pembroke in der ganzen Welt immer mehr Liebhaber und Fans. Vielmals ist er inzwischen auch schon zum beliebten Hund für Werbung und Merchandise Artikel jedweder Art geworden; das niedliche Aussehen mit den großen Ohren, den kurzen Beinen und dem liebenswürdigen Gesicht fasziniert Liebhaber weltweit. Da er in Folge dessen eher ein Familien-Hund als ein Hütehund ist, sollte man sich darüber im Klaren sein, dass er ausreichend geistige und körperliche Auslastung benötigt. Man kann ihm unter anderem viele Kommandos und Tricks beibringen, auch Agility eignet sich gut. Aber auch tägliche ausgedehnte Spaziergänge oder Wanderungen mag der Cardigan sehr. Lässt man ihn einmal auf einer großen Wiese oder Weide, so wird nicht selten der Naturinstinkt geweckt und er fängt unvermittelt an, große Kreise in einem raschen Tempo zu ziehen, so als ob er eine Rinderherde zusammentreiben würde.
Das Fell des Cardigans sollte regelmäßig gebürstet werden, ganz besonders wenn 2 x jährlich der Fellwechsel ansteht. Nicht selten kämmt man einen vollständigen zweiten Corgi aus dem Fell heraus! Cardigans sind hervorragende Begleithunde, welche als Hüte-, Schutz- und Jagdhund gebraucht werden. Wenn sie früh gute Erfahrungen mit Kindern gemacht haben, sind sie sehr kinderfreundlich und daher gute Familienhunde. Gleiches gilt auch mit anderen Hunden oder Haustieren; ein Corgi freundet sich mitunter problemlos mit der Hauskatze oder den Meerschweinchen an - jedoch sollte man auch hier stets ein Auge darauf haben. Ihr ausgeprägter Schutzinstinkt zeigt sich, indem die Cardigans meist allgegenwärtig sind und die Situation im Haushalt ihrer Menschen und auch bei den Gassi-Runden stets im Blick behalten, auch bellen sie verhältnismäßig oft und gerne. Mit etwas Erziehung und ausreichender Beschäftigung kann man jedoch auch dies bewältigen.
Die Popularität der Corgis ist nicht erst seit den berühmten Corgis von Königin Elizabeth II. gestiegen; unlängst gibt es überall auf der Welt Corgi-Fan-Clubs, Treffen, Veranstaltungen, dementsprechende Kinofilme, Serien und Bücher über den knuffigen Kurzbeiner. Es gibt auf Social Media Portalen regelrechte Corgi-Stars mit Millionen von Followern. Die Queen erhielt ihren ersten Corgi »Susan« im Alter von 18 Jahren als Geburtstagsgeschenk von ihrem Vater, König Georg VI und hatte im Laufe ihres Lebens viele Corgis und züchtete diese auch selbst mit Dachshunden zu Dorgis.
Hätten Sie's denn gewusst? Ein Welsh Corgi Cardigan ist im übrigen in der Regel genau so »lang« wie ein Walisischer Yard - das entspricht ca. 90 cm Länge (mit Schwanz). Die Lebenserwartung der Cardigans liegt bei 12-15 Jahren; es soll jedoch in Amerika auch schon Cardis mit bis zu 21 Jahren gegeben haben. Aufgrund des bereits erwähnten Dickkopfs und der damit verbundenen anspruchsvolleren Erziehung ist ein Cardigan eher für erfahrene Hundehalter geeignet. Wenn Sie dann entschieden haben, dass ein Cardi Ihr Leben bereichern darf, dann werden sie den knuffigen Kurzbeiner rasch in ihr Herz schließen.