Serinus canaria forma domestica - auch Kanarie (süddeutsch und österreichisch Kanari), bei uns besser bekannt als Kanarienvogel, stammt vom Kanarengirlitz ab. Als im 15. Jahrhundert die Europäer die Kanarischen Inseln, die Azoren und die Insel Madeira entdeckten und eroberten, begann damit auch die Domestizierung des Kanarengirlitz zum Kanarienvogel. In ihrem Gesang, ihrer Gestalt und Gefiedertextur oder ihrer Farbe unterscheiden sich die vielen Rassen und Farbschläge der Kanarienvögel. Sie zählen zur Familie der Finken und zur Unterfamilie der Stieglitzartigen. Gesangs- und Farbkanarienvögel erreichen eine Größe von 13,5 bis 14,5 cm; Positurkanarienvögel dagegen von 11 bis 23 cm. Die Farbe „Kanariengelb“ ist wohl die bekannteste Gefiederfarbe der Kanarienvögel. Es gibt sie Jedoch auch in weiß, rot-braun und hellbraun. Die Lebenserwartung eines Kanarienvogels liegt bei 10-15 und in seltenen Fällen sogar 20 Jahren.
Die Haltung von Kanarien muss immer paarweise oder in kleinen Gruppen erfolgen. Sie sind tagaktiv und benötigen eine Nachtruhe von mindestens 10 Stunden. Kanarien sind außerdem sehr bewegungsaktiv. Eine große Zimmervoliere oder ein Vogelzimmer mit Schlafkäfig sind somit ratsam. Man sollte als Halter von Kanarien stets dafür sorgen, dass sie täglich neue Beschäftigungsmöglichkeiten wie Äste von Laubbäumen oder Blätter zur Verfügung haben. Auch eine Bademöglichkeit wird von ihnen gern genutzt. Im Frühjahr beginnt die Brutzeit des Kanarienvogels. Dann verstärken die Männchen ihren Gesang und tragen auch Verfolgungsflüge und Schnabelgefechte aus. Kanarien in Haushaltung können hingegen zu jeder Jahreszeit in Brutstimmung kommen und brüten. Von einer Singwarte aus fängt der männliche Kanarienvogel bereits am frühen Morgen mit dem Singen an und lässt in der Balzzeit seinen Gesang am häufigsten hören; so wirbt er um ein Weibchen und verteidigt sein Revier gegen Artgenossen. Hätten Sie's gewusst? Der sogenannte „Harzer Roller“ ist eine weltberühmte Gesangskanarienrasse, bei der die Stimme und Lautäußerungen züchterisch verändert worden. Die rollenden Gesangstouren und die Herkunftsregion Harz waren maßgeblich für die Namensgebung dieser Rasse, welche auch als Harzvogel bekannt ist.
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