Die Geschichte der
Aquaristik reicht weit zurück und beschreibt die Kunde vom sachgerechten Züchten und Halten von Flora und Fauna in einem Aquarium. Früher wurde die Aquaristik weniger aus Leidenschaft, sondern vielmehr aus praktischen und religiösen Gründen durchgeführt. Durch die Fischhaltung in einem Becken konnten sich vor allem die Ägypter an einem besonders frischen Verzehr erfreuen. Die Römer hingegen hielten Muränen, die sie als göttliche Wesen verehrten. Lassen Sie sich von der Geschichte der Aquaristik begeistern.
Die Fischzucht und -haltung als Hobby begann im 10. Jahrhundert in China. Hauptsächlich wurden Zierfische, wie Kois und Goldfische gehalten. Diese lebten zu dieser Zeit nicht in Glasbehältern, sondern wurden in verzierten Keramikgefäßen untergebracht. Diese Art der Haltung ermöglichte den Tieren nur eine relativ kurze Lebensdauer, da die Gefäße weder mit
Pflanzen ausgestattet wurden, noch ein besonderer Wert auf
Wasserqualität und
Wasserchemie gelegt wurde. Der genaue Beginn der modernen Aquaristik ist allerdings nicht bekannt.
Erstmal schriftlich erwähnt, wurde ein
Aquarium von dem englischen Schriftsteller Samuel Pepys, der davon berichtet, dass Fische in einem Glasbehälter am Leben gehalten worden. Dies hatte aber anfangs wissenschaftliche Beweggründe. Forscher hielten die Tiere, um an ihnen Untersuchungen durchführen zu können. Eine wichtige wissenschaftliche Grundlage für die Haltung von Fischen stellt die Entdeckung des Sauerstoffs von Joseph Priestley im Jahr 1774 dar, auch wenn vorerst nicht bekannt war, dass auch Fische Sauerstoff atmen. Diese Entdeckung folgte wenige Jahre später ebenfalls von John Priestley.
Auf der Weltausstellung 1851 in London wurden dann erstmals
Aquarien mit lebenden Fischen den Augen der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Diese bestanden damals aus einzelnen Glasscheiben, die durch eine gusseiserne Fassung zusammengehalten wurden. Den Begriff des Aquariums prägte und verbreitete der englische Forscher Philip Henry Gosse in einem Buch.
In Deutschland hingegen machte der Naturforscher und Pädagoge Emil Adolf Roßmäßler die Aquaristik populär. ER gilt als Gründervater der deutschen Aquaristik. Er veröffentlichte verschiedene Artikel zur Fischhaltung in der Zeitschrift „Die Gartenlaube“. Die Veröffentlichungen „Der See im Glase“ und „Der Ozean auf dem Tisch“, in denen er Tipps zur richtigen Pflege und Haltung von Süß- und Salzwasseraquarien gab, erfreuten sich großer Beliebtheit. Daraufhin entstanden in ganz Deutschland Aquarienvereine und weitere Fachbücher und -zeitschriften. Seit diesem Zeitpunkt galt es als modern, ein sogenanntes Salonaquarium oder das allseits beliebte Goldfischglas im Wintergarten oder Eingangsbereich aufzustellen.
Dass diese Aquarien noch nicht den heutigen Standards entsprachen steht außer Frage. Die technischen Möglichkeiten waren noch nicht so weit fortgeschritten, dass den Fischen eine durchgängig qualitativ hohe und artgerechte Haltung ermöglicht wurde. So wurden die Aquarien in den kälteren Monaten mit Kerzen statt
Lampen und
Heizungen beheizt und beleuchtet. Selbstverständlich spendeten Kerzen weder ausreichend Wärme, noch konnte das Sonnenlicht simuliert werden, sodass viele Fische in den Herbst- und Wintermonaten starben.
In den letzten 100 Jahren machte die Aquaristik einen großen Sprung vorwärts. Dies erklärt sich zum einen durch das wachsende Wissen über die biologischen und chemischen Vorgänge, aber auch durch die großen technischen Fortschritte. So ist es heute möglich
Beleuchtungssysteme zu installieren, die auch im Winter die Pflanzen und Tiere mit ausreichend UV-Strahlung zu versorgen. Auch die Erfindung und stetige Weiterentwicklung von
Wasserfiltern ermöglicht es, die
Wasserqualität auf einem beständig hohen Niveau zu halten. So hat sich die Aquaristik zu einem anspruchsvollen und beliebten Hobby etabliert, in der es immer neue technische und designtechnische Trends und Neuerungen entwickeln. Hersteller, wie
Fluval,
Dennerle und
JBL arbeiten stets an modernem Technikzubehör. Die Produkte basieren teils auf den Resultaten durchgeführter Expeditionen. Aktuell erfreuen sich das Naturaquarium und das
Aquascaping großer Beliebtheit. Während Naturaquarianer sich an der japanischen Gartenkunst orientieren, bilden Aquascaper liebevoll Landschaften innerhalb eines Aquariums nach. Bei eigens kreierten Designeraquarien, die eine säulen- oder pyramidenartige Form aufweisen, ist zum Wohle der Fische Vorsicht geboten. Die Prämisse gilt dem Tier.
Die Aquaristik ist und bleibt ein spannendes Feld, welches sich noch immer im Wandel befindet. Lassen Sie sich von neuen Erfahrungen, Erkenntnissen und Forschungsergebnissen inspirieren, damit Ihre Fische ein artgerechtes Leben führen können, während Sie sich an deren Zufriedenheit und dem ästhetischem Gesamtbild erfreuen.
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